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Bildungsarmut – und wer profitiert?
Gepflegte Atmosphäre im Auditorium der Hafencity-Universiät. Kühler, sachlicher Beton, die Längsseite besitzt eine lange und hohe Glasfront. Weltoffenheit, wie die Architekten sie uns vorführen. Der Blick schweift über die Elbe, zu den Elbbrücken und zu den Hafenanlagen. Die Hafencity, ein am Reißbrett entstandener Stadtteil, mit Bürogebäuden und Wohnungen. Überwiegend im hochpreisigen Segment. Die Wände sind kahl, keine Parolen, keine Aufrufe. Die versammelten Expert’inn’en sprechen ruhig, wie vor einem Konzert. Das Thema: Illusion Chancengleichheit. Wer bleibt im Bildungswesen auf der Strecke?
Es handelt sich um die 8. Konferenz zur sozialen Spaltung in Hamburg. Von der Spaltung bekommen wir hier und bei der Anreise im Stadtteil nur eine Seite mit. Ein Ort der Geldanleger und der Vermarktung moderner Stadtpolitik. Von der anderen Seite der Spaltung erfahren wir, wenn wir von den dunklen Seiten missratener Schulstrukturpolitik und von den Anstrengungen der Lehrer’inn’en und Helfer von Fördereinrichtungen hören. Und von der Ungeduld gegenüber einem „Weiter so“ der akribischen Datensammlungen, die immer wieder die tiefer reichende Spaltung feststellen, ohne dass politische und schulpolitische Richtungsänderungen folgen. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Soziales Hamburg.
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Was nicht ins politische Konzept passt, wird passend gemacht
Nachrichtenverhinderung, -verdrehung etc. nicht nur Trumps Geschäft
Beispiel: Chancengleichheit in der Bildung
Schulnoten – Ungerechtigkeit als Programm
Persönliche Bildung und Ordnungsfunktion der Schule (für Wettbewerb) passen nicht zueinander
Einige Argumente finden sich noch einmal in der Süddeutschen Zeitung
Bildung spaltet – mit staatlicher Förderung
Wie Verfassung und Inklusionsgebot unterlaufen werden
„Die gegenwärtige Verwaltungspraxis ignoriert diese verfassungsrechtlichen Vorgaben teilweise in einer Weise, die unseres Erachtens als ‚Missachtung‘ bezeichnet werden muss. Dies ist nicht nur aus rechtsstaatlicher Sicht besorgniserregend, sondern fördert eine Entwicklung, welche die ohnehin problematische soziale Segregation in den Schulen weiter forciert.“
Unerwartet krass fällt das Fazit einer Untersuchung aus, über die die taz berichtet.
Wie öffentliche Schulen zielstrebig zu Schulen der Wirtschaft werden
Immer weniger stehen Schülerin und Schüler im Mittelpunkt der sogenannten Bildung. Die Orientierung der Lehrpläne an singulären Kompetenzen und die Vernachlässigung des Nachdenkens über Zusammenhänge, Interessen und emanzipatorische Aufgaben von Bildung schreiten voran.
In einem längeren Artikel führt Magda von Garrel das auf den Nachdenkseiten aus.
Wenn eine Mehrheit der Leiter von Stadtteilschulen in Sorge ist,
sorgt das den Senator Ties Rabe nicht. Sein Lösungsvorschlag: Die Schulleiter sollten ihre Arbeit tun
Vor den Sommerferien veröffentlichten 51 von 59 Schulleitern einen Brief, in dem sie davor warnten, die Stadtteilschulen könnten scheitern.
Hier der Bericht der Welt und hier ein Interview in der Zeit.
Hier eine karge Pressemitteilung, von der man nicht genau weiß, ob sie sich auf die Angelegenheit bezieht.
Nach den Ferien kam die GEW-Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze zu Wort.
Man darf vermuten, dass die Schulleiter es sich mit ihrer Wortmeldung nicht leicht gemacht haben. Der Senator ist bekannt dafür, dass er mit Kritikern rabiat umgehen kann. Beteiligung und Fachwissen der Praktiker einzubeziehen, ist seine Sache nicht. Noch dazu, wenn sie sich seinen Großplanungen und seiner Tonnenideologie („Graf Zahl“) nicht beugen.
Der Mikrokosmos der Bildungsbenachteiligung
oder die Ordnung der Dinge
Somit stellt sich die Frage, wie stark die Erfahrungen der Lehrer_innen in der Entwicklung des Bildungssystems überhaupt berücksichtigt werden und ob die Logik des mehrgliedrigen Schulsystems nicht längst überholt ist.
Hier geht es zum Artikel Das Fundament der sozialen Schere